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Zum Workshop "Filmdidaktik" am 21.7.2024 (online, per Zoom, 10 bis 13 Uhr) 

Thema: Erfunden und doch nicht frei: Personencharakterisierungen  in Filmen

Filme haben ein unbestrittenes didaktisches Potential, die Frage ist eher, was denn konkret mittels Filmen gelernt werden kann. Die Frage ist nicht allgemein zu beantworten, weil wichtige Begriffe (besonders „Lernen“), nur im Rahmen von Theorien definiert werden können. Deshalb will ich das Thema einschränken und zwar auf ein besonderes Problem, was mit der Behandlung von Filmen im Unterricht verbunden ist, der Personen im Film. In manchen Filmen ist es schon schwer sich die Namen aller beteiligten Personen zu merken, aber eine Behandlung von Filmen in einem kommunikativen Kontext, wie eben einem Unterricht, bedeutet das Personen wieder erkennbar gemacht werden müssen. Namen sind dafür ein probates Mittel, bedeuten in mehrsprachigen Kontexten aber auch Hindernisse. Soziale Rollen (Mutter, Lehrer) sind eine andere Lösung dafür, die auch gleichzeitig bestimmte Identifikationsmuster anbietet. Beide Lösungen werden anhand von konkreten Filmen angesprochen. Der Film „Good bye Lenin“ war sicher auch deshalb erfolgreich, weil die Mutter-Sohn Beziehung eine Möglichkeit dastellt, die sehr komplizierte Situation zu verstehen, in der sich Berlin im Jahr 1989/1990 befand. Auch der Vater im „Das Wunder von Bern“ bietet in diesem Fall ein erhebliches Projektionspotential, was zur Kommunikation über den Film genutzt werden kann. Wenn dann auch noch zeitliche Veränderungen anstehen,  kann die Situation schnell unüberschaubar werden und eine produktive Nutzung der Unüberschaubarkeit bietet der Film „Alemanya“, der bezeichnenderweise in Japan unter dem Titel おじいちゃんの里帰りlief und wo die handelnden Personen, die Familie im erweiterten Sinn, auf mehreren Zeitebenen vorgestellt wurden.  Ein große Gruppe, wie eine Schulklasse, im Film "Die Welle" als Projektunterricht  („Projektwoche“) bezeichnet, ist noch unübersichtlicher, gerade, weil auch das Wachsen, der „Welle“, als großer Gruppe einen entscheidenden Aspekt des Film darstellt. Wie also umgehen mit dem schwierigen Problem der Personencharakterizierungen in Filmen? Sicherlich gibt es keine Patentlösung, es hängt immer davon ab, warum dieser Film überhaupt in einen kommunikativen Fokus gerät.


Linksammlung zum Filmdidaktik-Workshop, sowie zum Thema Film im DaF-Unterricht (die Links sind, wenn nicht anders angegeben auf Deutsch).    
Film: Ich bin dein Mensch (anzusehen bis 22.7.2024, ARD-Mediathek), Unterrichtsmaterial vom (katholischen) Filmwerk, sowie  Zéro de conduite (Download nach login), Drehbuch (Ich bin dein Mensch) 
Deutsch + (Downloadseite, Englisch, (u.a.) mit Zugang zu den Filmen auf mp4 und den gesamten Texten)
Filme im meinem Unterricht (Linksammlung zu Filmen, die ich bisher im Unterricht behandelt habe)
Filme für den Unterricht (Linksammlung auf der alten LektorenInnenhomepage, diese Seite wird bald offline gehen), auch dazu: Filmdidaktik in Japan (2022, LektorInnenHP)

Filmdidaktik im DaF-Unterricht (zum Deutsch Lernen)